Starker Auftritt der SG-Frauen wird nicht belohnt

HSV Merzig/Hilbringen – SG Zweibrücken 21:20 (11:10)

So kurz davor und doch am Ende keine Punkte. So lautete das unglückliche Motto der SG-Handballerinnen am Samstag in Merzig. Die Zweibrückerinnen zeigten beim Tabellenführer eine starke Leistung, führten zwischendurch sogar mit vier Toren, mussten sich am Ende aber doch mit 20:21 geschlagen geben. Nach Ablauf der Spielzeit hatten die Rosenstädterinnen noch die Chance per Siebenmeter auszugleichen. Nachdem die etatmäßigen Siebenmeterschützinnen Lucy Hilz (rote Karte) und Ella Hartfelder (zwei Minuten Strafe) nicht zur Verfügung standen, übernahm Vera Jänicke, die an diesem Tag mit sechs Treffern beste Torschützin der Gäste war, die Verantwortung, scheiterte allerdings an der Merziger Torhüterin.

Im Vorhinein hatten die SG-Handballerinnen großen Respekt vor der Partie. Nicht nur erwartete sie mit Merzig der bisher ungeschlagene Topfavorit, auch mussten die Zweibrückerinnen nach der vierwöchigen Pause erst wieder in ihren Spielrhythmus finden.

Entgegen der Bedenken starteten die Zweibrückerinnen gut in die Partie. Mit einer starken Abwehrleistung hielten sie die Merzigerinnen gut in Schach. Nach zehn Minuten beim Spielstand von 4:4 sah sich der Heimcoach gezwungen eine Auszeit zu nehmen, um sein Team neu auf die Gäste der SG einzustellen. Doch auch nach dem Team Time Out ließen sich die Rosenstädterinnen vom stark besetzten Kader der Hausherrinnen nicht unter Kontrolle bringen. Sie lieferten einen offenen Schlagabtausch bei dem die Zweibrückerinnen die Nase allerdings immer ein wenig vorn behielten. In der 24. Spielminute konnten sich die Gäste erstmals auf drei Tore absetzen (7:10). Doch Merzig ließ mit dem Gegenschlag nicht lange auf sich warten. Die gerade erst eingewechselte Rechtsaußenspielerin Isabella Bessey erzielte gleich im Doppelpack den 8:10 und 9:10 Anschlusstreffer. Im Gegenzug bekam Lucy Hilz ihre zweite Zwei-Minuten Strafe. Die Gastgeberinnen nutzten ihre Überzahl aus und gingen kurz vor der Pause erstmals wieder seit dem 1:0 zu Beginn der Partie mit einem Tor in Führung (11:10). Bei diesem Spielstand gingen die beiden Teams in die Halbzeitpause.

Wieder auf dem Spielfeld schienen die Löwinnen ihre kurze Schwächephase vor der Halbzeit überwunden zu haben. Mit einem 3:0 Lauf holten sie sich ihre Führung binnen fünf Minuten wieder zurück (11:13; 36. Spielminute). Zwar erzielten die Merzigerinnen immer wieder Anschlusstreffer, doch die Zweibrückerinnen warfen alles in die Waagschale, um ihre Führung weiterhin zu halten. Sieben Minuten vor Abpfiff konnte Charlotte Krauß, die an diesem Tag sicher von außen traf, sogar eine drei Tore Führung erzielen (16:19). Wieder musste der Merziger Coach eingreifen und beantragte eine Auszeit. Diese sollte ihre Wirkung zeigen. Rebecca Bold traf zum 17:19 und nur wenige Sekunden später, verloren die Löwinnen im eigenen Angriff den Ball und luden Merzig zu einem Kontertor ein, das Lena Becker sicher verwandelte (18:19; 54. Spielminute).

Jetzt überschlugen sich die Ereignisse. Lucy Hilz bekam fünf Minuten vor Schluss ihre dritte Zeitstrafe und musste so mit einer roten Karte vom Platz. Merzig hatte nun per Siebenmeter die Chance zum Ausgleich. Doch die 16-jährige Diana Späth im Tor parierte den Strafwurf. Auch den Folgeangriff der HSVlerinnen konnten die Zweibrückerinnen trotz Überzahl mit großem Engagement verteidigen und im Gegenzug traf Lea Luga in eigener Unterzahl sogar zum 18:20 Folgetreffer. Merzig konterte jedoch gleich mit dem 19:20 Anschlusstreffer. Kaum waren die Zweibrücker Gäste wieder vollzählig bekam jetzt auch noch Ella Hartfelder eineinhalb Minuten vor Ende eine Zeitstrafe und die Rosenstädterinnen mussten die restliche Spielzeit in Unterzahl bestreiten. In Überzahl traf Rebecca Bold zum 20:20 Ausgleich und 15 Sekunden Schluss auch zur 21:20 Führung für die Hausherrinnen. Die Zweibrückerinnen trieben den Ball über die schnelle Mitte rasch nach vorne und Charlotte Krauß nahm sich über die Außenposition den letzten Wurf, wurde aber von ihrer Gegenspielerin so gefoult, dass die Schiedsrichter auf Siebenmeter entschieden. Allerdings scheiterte die SG-Schützin an der Merziger Torfrau und die Zweibrückerinnen mussten trotz einer starken Leistung ohne Punkte im Gepäck die Heimfahrt antreten.

Die Mädels haben heute wirklich ihr Herz auf dem Platz gelassen und gerade in der Abwehr eine super Leistung gezeigt. Jeder hat alles gegeben, daher ist es natürlich umso ärgerlicher, dass wir uns am Ende nicht mit etwas Zählbarem belohnen konnten. Ich denke wir können uns alle einig sein, dass wenigstens ein Unentschieden heute absolut fair und verdient gewesen wäre. Trotzdem nehmen wir unsere Leistung jetzt mit für die nächsten Spiele und ich bin mir sicher, dass wir uns auch bald mit Punkten dafür belohnen können“, blickt SG-Trainer Rüdiger Lydorf mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Partie.

Für die SG-Handballerinnen geht es nächsten Sonntag zuhause gegen die HSG Ottweiler/ Steinbach weiter.

Es spielten:

Diana Späth und Leyla Semar im Tor;

Vera Jänicke 6, Lea Luga 3, Ella Hartfelder 3/1, Lea Bullacher 1, Anna Sommer 1, Lejla Carkadzija, Charlotte Krauß 3, Lucy Hilz 3, Emma Klein

Siebenmeter: 2/3 - 1/4; Zeitstrafen: 3 – 5: Rote Karte: Hilz 56. Spielminute (3x 2min); Zuschauer: 40

Schiedsrichter: Kursatz (Völklingen)/ Meyer (Elm Sprengen)

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