SG-Frauen gastieren beim Tabellenführer

Die Handballerinnen der SG Zweibrücken steigen am Wochenende mit einem harten Brocken wieder in den Spielbetrieb der Oberliga Saar ein. Nach einer vierwöchigen Spielpause gastieren sie am Samstag beim HSV Merzig/ Hilbringen.

Merzig steht aktuell verlustpunktfrei an der Tabellenspitze und gilt als einer der Topfavoriten auf den Aufstieg. Mit 12:0 Punkten und nur 93 Gegentoren stellen die HSV-Handballerinnen die beste Abwehr der Liga. Mit der HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler 2 und der HG Saarlouis konnten sich die Merzigerinnen gegen zwei weitere favorisierte Teams durchsetzen, die bis dahin ebenfalls noch ungeschlagen waren. Gerade vergangene Woche setzte der HSV ein großes Ausrufezeichen in Saarlouis und gewann deutlich mit acht Toren.

Merzig ist für die SG-Handballerinnen auch kein unbekanntes Team. Sie spielen schon seit einigen Jahren konstant vorne in der Oberliga Saar und war letzte Saison neben der HSG Marpingen und den Zweibrückerinnen lange ein Titelkandidat. Sie waren vergangenes Jahr die einzige Mannschaft die die SG-Handballerinnen in ihrer Meistersaison schlagen konnte.

„Merzig ist auf jeden Fall eines der stärksten, wenn nicht sogar das stärkste Team der Liga. Sie sind super eingespielt und haben einen sehr ausgeglichenen Kader, das sieht man auch immer an der Verteilung der Torschützen. Gerade ihr Rückraum ist sehr leistungsstark, da brauchen wir eine sehr gute Abwehr um dagegenhalten zu können“, warnt Kapitänin Lucy Hilz vor dem anstehenden Gegner.

Hilz kam 2022 nachdem sie die gesamte Jugend beim SV64 Zweibrücken durchlaufen hatte, als A-Jugendspielerin in die erste Mannschaft. Damals spielten die Rosenstädterinnen noch in der heutigen Regionalliga. Dort übernahm Hilz als Küken der Mannschaft schon früh Verantwortung im Rückraum und entwickelte sich zur festen Größe im Abwehrverband der SG. Seitdem gab es große Umbrüche bei den Rosenstädterinnen. Neben Hilz spielen mittlerweile aus dem damaligen Team nur noch Lea Bullacher und Vera Jänicke in der ersten Mannschaft der Löwinnen. Aktuell stehen bei ihnen ausschließlich Eigengewächse aus der eigenen Jugend auf der Platte. In dem extrem jungen Team mit einem Durchschnittsalter von 19 Jahren gehört Hilz mit ihren 20 Jahren daher sogar schon zu den „Älteren“. Seit ihrem Debüt in der ersten Mannschaft hat sich aber nicht nur handballerisch sondern auch privat einiges verändert. Die damalige Abiturientin, studiert mittlerweile Lehramt für die Fächer Englisch und Sport in Saarbrücken und wohnt dort zusammen mit Co-Kapitänen Lea Bullacher in einer Handball-WG. Sie selbst ist diese Saison im zweiten Jahr Team-Kapitänin und gilt sowohl auf als auch neben dem Feld als absolute Führungsspielerin.

Im Vergleich zur letzten Runde hatten die Rosenstädterinnen diesmal einen etwas holprigeren Start in die Runde. Durch einige veletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle konnte die SG in der Vorbereitung nur sehr eingeschränkt Abläufe trainieren und sich einspielen. Erst im letzten Testspiel konnte Rüdiger Lydorf auf seinen nahezu kompletten Kader zurückgreifen. Auch Lucy Hilz, die sich in einem Qualifikationsspiel im Mai an der Schulter verletzte, verpasste einen Großteil der Vorbereitung und konnte erst gegen Ende wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen. Daher befinden sie sich aktuell noch in einer Findungsphase.

„Durch die langfristigen Ausfälle zum Beispiel von Vera (Pfeiffersches Drüsenfieber) oder mir, war es in der Vorbereitung sehr schwer sich sinnvoll einspielen zu können. Das merkt man natürlich auch jetzt, dass wir einfach noch Zeit brauchen um uns als Team zu finden. Auch wenn der Saisonstart jetzt nicht so verlaufen ist wie wir es uns gewünscht hätten ist die Stimmung im Team sehr gut und ich bin sicher, dass wir in dieser Saison noch viele Punkte holen werden“, zeigt sich die 20-jährige positiv.

Aktuell haben die SG-Handballerinnen 4:6 Punkte. Darunter mussten sie allerdings gegen Birkenfeld und Oberthal zwei denkbar knappe Niederlagen einstecken. Gerade im letzten Spiel gegen Oberthal, die aktuell verlustpunktfrei mit Merzig an der Tabellenspitze stehen, zeigten die SGlerinnen über weite Strecken, dass sie auch mit den Spitzenteams der Liga mithalten können und verloren am Ende denkbar knapp mit nur einem Tor.

„Wir haben in dieser Saison schon gezeigt, dass wir mit einer guten Leistung auch vorne mithalten können. Bisher hat uns einfach noch die Konstanz und vielleicht auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt. Ich bin mir aber sicher, dass wir uns mit mehr Zeit auch noch deutlich steigern können. Wir wollen diese Saison nutzen um uns weiterzuentwickeln und ich denke, wenn wir fokussiert bleiben, können wir im Saisonverlauf noch einigen Mannschaften das Leben schwer machen“, setzt Lucy Hilz großes Vertrauen in ihr Team.

„Das Leben schwer machen“ wollen die Rosenstädterinnen am Samstag auch dem HSV Merzig/ Hilbringen. Auch wenn die Favoritenrolle ganz klar auf Merziger Seite liegt, wollen die Zweibrückerinnen auch diesmal alles daransetzen, den Hausherrinnen die ersten Punkte abzuluchsen. Dafür gilt es nach der vierwöchigen Pause schnell wieder in den Spielrhythmus zu finden und Merzig, die nach dem Sieg im Topspiel gegen Saarlouis sicherlich Rückenwind haben, von Anfang an Gegenwehr zu bieten.

Neben den Langzeitverletzten Lea Edrich und Celine Jag muss Rüdiger Lydorf am Samstag auch auf Torhüterin Christina Grünewald verzichten.

Anpfiff ist am Samstag um 16 Uhr in Thielspark Halle in Merzig.

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