Am Sonntagabend konnte man in der Riegelsberghalle auf Zweibrücker Seite nur in ratlose Gesichter schauen. Bis eine Viertelstunde vor Schluss sah noch alles nach einem Sieg für die SG-Löwinnen aus. Doch am Ende schwanden den, gerade auf dem Rückraum ersatzgeschwächten Rosenstädterinnen, die Kräfte und sie mussten sich mit einer 30:28 Niederlage geschlagen geben. Beste Werferinnen der Zweibrücker waren Ella Hartfelder (neun Tore), Vera Jänicke (acht Tore) und Lea Bullacher (sieben Tore, davon sechs Siebenmeter).
„Das war heute echt bitter. Die Mädels haben eine super erste Halbzeit gespielt. Am Ende sind uns dann einfach die Kräfte ausgegangen und vielleicht hat auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt. Gerade in Anbetracht der anderen knappen Niederlagen diese Saison ist das natürlich jetzt erstmal ein weiterer Nackenschlag. Aber wir versuchen nach vorne zu blicken und uns Schritt für Schritt wieder zurückzukämpfen“, zeigt sich SG-Trainer Rüdiger Lydorf nach dem Spiel enttäuscht.
Die Zweibrückerinnen starteten gut ins Spiel. Aus einer stabilen Abwehr mit einer guten Torwartleistung von Christina Grünewald heraus erarbeiteten sie sich starke Ballgewinne. Katrin Hoffmann führte im Angriff gekonnt Regie und verteilte die Bälle auf ihre beiden Halbspielerinnen Ella Hartfelder und Vera Jänicke, die ihre volle Durchschlagskraft nutzten und ihre Würfe ein ums andere Mal im Köllertaler Tor einnetzten. So gewannen die Gäste aus der Rosenstadt gleich die Überhand. Nach sieben Minuten erhöhte Ella Hartfelder mit einem Doppelpack zum 2:5 und zwang die Hausherrinnen damit zur frühen Auszeit. Doch auch nach dem Team-Time-Out fanden die SG-Handballerinnen sowohl im Angriff, sowie auch in der Abwehr immer wieder die richtigen Lösungen gegen ihre Gegnerinnen. Vom 7:11 in der 19. Spielminute bauten die Zweibrückerinnen ihre Führung mit einem 0:4 Lauf bis zur 25. Spielminute auf 7:15 aus und hielten ihre Kontrahentinnen auch bis zur Halbzeitpause mit 10:17 auf Distanz. Alles sah danach aus, als ob die Rosenstädterinnen einen klassischen Start-Ziel-Sieg hinlegen würden.
Doch die erfahrenen Köllertalerinnen hielten trotz des Rückstands stand. In der zweiten Hälfte lieferten sich beide Teams zunächst einen offenen Schlagabtausch, in dem die Hausherrinnen allerdings Tor um Tor aufholten. Eine Viertelstunde vor Abpfiff verkürzte die beste Köllertaler Torschützin Jule Enninghorst zum ersten Mal auf drei Tore (22:25). Rüdiger Lydorf reagierte mit einer Auszeit und versuchte seinen Schützlingen nochmal eine Verschnaufpause zu geben. Doch die Ausfälle von Lucy Hilz und Lea Luga ließen so gut wie keine Wechselmöglichkeiten auf dem Rückraum zu. Das machte sich im Spiel der Zweibrückerinnen bemerkbar. Bei den SG-Spielerinnen schwanden nach und nach die Kräfte. In der Abwehr bekamen sie keinen Zugriff mehr auf die durschlagskräftigen Köllertalerinnen und im Angriff häufte sich die Zahl von technischen Fehlern, die die Gastgeberinnen zu einfachen Ballgewinnen einluden.
Auch jetzt war es wieder Jule Enninghorst die in der 54. Spielminute den 26:26 Ausgleichstreffer erzielte. Zweibrücken konterte zwar mit dem Führungstreffer, doch Köllertal zog immer wieder nach.
Die letzten Minuten des Spiels könnten auch als Siebenmeterduell zwischen Lea Bullacher und Yulija Kucerova beschrieben werden. Nachdem Zvekic den ersten Siebenmeter von Köllertal vergab, ging in der 56. Spielminute Yulija Kucerova für den zweiten Strafwurf zum Siebenmeterpunkt und verwandelte zum 28:28. Nur 30 Sekunden später setzte sich Lea Bullacher auf der anderen Seite am Kreis durch und konnte nur mit einem Strafwurf gestoppt werden. Nachdem sie zuvor schon alle sechs Siebenmeter souverän einnetzte, nahm sie sich auch diesen Wurf, scheiterte aber an der Köllertaler Torfrau. Zwei Minuten später war es wieder Yulija Kucerova die vom Siebenmeterpunkt traf und so die erste Führung des gesamten Spiels für ihr Team erzielte (29:28; 59. Spielminute). Nur wenige Sekunden später ertönte erneut der Pfiff zum Siebenmeter, diesmal allerdings für die Zweibrückerinnen. Bullacher, mit der Chance zum Ausgleich ging erneut zum Punkt, setzte den Wurf allerdings unglücklich an die Latte. In der letzten Minute spielten die Zweibrückerinnen eine offene Manndeckung um noch einen letzten Ballgewinn zu erzielen. Doch Natalie Wagner nutzte den freien Raum und besiegelte den Sieg der Köllertalerinnen mit dem 30:28 Treffer vier Sekunden vor Abpfiff.
Es spielten:
Christina Grünewald Diana Späth im Tor;
Vera Jänicke 8, Ella Hartfelder 9, Lea Bullacher 7/6, Anna Sommer, Lejla Carkadzija, Charlotte Krauß 1, Emma Klein, Katrin Hoffmann, Celine Jag 1
Siebenmeter: 2/3 - 6/8; Zeitstrafen: 4 – 2; Zuschauer: k.A.
Schiedsrichter: Lentes (Oberthal)/ Mayer (Elm Sprengen)