„Talentförderung wird bei uns großgeschrieben“

Stefan Bullacher absolviert Zertifikatsausbildung „Jugendtrainer-Leistungssport“ mit Auszeichnung

Stefan Bullacher arbeitet derzeit als Trainer und Jugendkoordinator in der Talentschmiede der SG Zweibrücken. Seit Oktober darf sich der Inhaber der A-Lizenz nun auch „DHB-Jugendtrainer Leistungssport” nennen. Von Mai bis September drückte er noch einmal die Schulbank und absolvierte erfolgreich die Zertifikatsausbildung des Deutschen Handballbundes, die für die Arbeit in den Nachwuchsleistungszentren erforderlich ist. Zusammen mit Trainerkollegen aus Bundesligavereinen wie den Rhein-Neckar-Löwen, Minden, Stuttgart, Wetzlar, Erlangen oder Potsdam investierte der Zweibrücker in seiner Freizeit viel Energie und gewann dabei neue Einblicke in den Leistungssport. Die neugeschaffene Trainerausbildung umfasst etwa 100 Lerneinheiten, aufgeteilt in Webinare, Präsenzlehrgang und Zertifikatsarbeit. Die Anforderungen seien vom Lehrstab des DHB sehr hochgesteckt worden. Am Ende haben sogar nur 13 der insgesamt 24 Teilnehmer das Zertifikat erhalten. Deshalb freut sich Bullacher besonders, dass seine Abschlussarbeit mit der Bewertung „Best Practice“ als eine der Besten des Lehrgangs ausgezeichnet wurde. „Das macht mich natürlich stolz, wenn man am Ende so ein tolles Feedback erhält“.

Bullacher darf allerdings auch stolz auf die positive Entwicklung des Zweibrücker Handballnachwuchses sein. Der A-Lizenztrainer führte die Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken zuvor dreimal zur Meisterschaft in der Regionalliga und betreute sie sechs Jahre lang erfolgreich in der 3. Handball-Bundesliga. Vor zwei Jahren übernahm er das Amt des Jugendkoordinators der neuen Zweibrücker Spielgemeinschaft. Der Jugendmotor, der während und nach der Corona-Krise ins Stocken geraten war, sollte dadurch neuen Antrieb erhalten. Und der Aufschwung ließ nicht lange auf sich warten. Im Kinderhandball der Mädchen und Jungen führen die vier E- und D-Jugendmannschaften jeweils als Spitzenreiter die Tabelle der höchsten Spielklasse dieses Alters, der Oberliga, an. Bei den Jugendlichen haben sich die Junglöwen in fünf von sechs möglichen Altersstufen für die Regionalliga qualifiziert. Die C- und B-Juniorinnen sowie die männliche C-, B- und A-Jugend spielen somit in den Leistungsklassen der Landesverbände Rheinhessen, Rheinland, Saarland und Pfalz.

Insgesamt haben 250 begeisterte Kinder und Jugendliche bei der SG Zweibrücken eine sportliche Heimat gefunden. „Wir haben ein tolles Trainerteam bei der SG, das diese Erfolge möglich gemacht hat. Wir arbeiten hier Hand in Hand zusammen“, lobt Bullacher die gute Zusammenarbeit aller Trainer. Allerdings haben die Zweibrücker auch noch Visionen und Ziele für die Zukunft. „Als nächsten Entwicklungsschritt streben wir die Rückkehr in die Jugend-Bundesliga an. Wir möchten den Top-Talenten aus der Region eine Perspektive und eine sportliche Heimat bieten.“ Bullacher reagiert damit auf den aktuellen Trend, dass saarländische Talente das Bundesland verlassen, um sich den Nachwuchsleistungszentren der Bundesliga-Vereine anzuschließen. „Dass es möglich ist, durch die Ausbildung in Zweibrücken Jugendnationalspieler oder Bundesligaprofi zu werden, haben wir in der Vergangenheit bereits häufig bewiesen. Daran wollen wir wieder anknüpfen“, so der erfahrene Übungsleiter, der mit Jerome Müller und Amelie Berger zwei von zehn möglichen Beispielen nennt.

Wichtig ist vor allem, dass man bei der Ausbildung am Puls der Zeit bleibt. Bullacher tauscht sich dazu häufig mit Martin Schwarzwald aus. Dieser kehrte erst kürzlich aus der Frauen-Bundesliga in seine Heimat zurück und übernahm die erste Herrenmannschaft. „Martin und ich haben viele gemeinsame Ansichten bei der Talententwicklung. Dabei schauen wir gerne über den Tellerrand und lassen uns von den Neuerungen im Spitzenhandball inspirieren.“ So sei auch das Thema für seine Zertifikatsarbeit entstanden. „Erweiterung individueller Handballungsoptionen des Rückraum-Mitte gegen eine 6:0-Abwehr“ orientiert sich an der aktuellen Regeländerung zur Schrittregel. Am Beispiel des SC Magdeburg und der Füchse Berlin erörtert Bullacher die neuesten Angriffstrends im Bundesligahandball und zeigt auf, mit welchen Konzepten sich diese Neuerungen auf den Nachwuchsbereich übertragen lassen. Dass die Arbeit im Nachwuchsbereich auch bei den Aktiven Früchte trägt, freut ihn natürlich umso mehr. In der laufenden Saison freuten sich bereits fünf A-Junioren aus der Talentschmiede über Einsatzzeiten in der ersten Herrenmannschaft. Ebenso viele Jugendspielerinnen kamen bei den Frauen von Trainer Rüdiger Lydorf in der Oberliga Saar zum Einsatz. Talentförderung wird bei den Löwen also nicht nur in den Jugendmannschaften großgeschrieben.

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