In der Zweibrücker Westpfalzhalle treffen am kommenden Samstag die beiden einzig verbliebenen ungeschlagenen Teams der Regionalliga Südwest aufeinander. Der Tabellenerste SG Zweibrücken (9:1 Punkte) empfängt den Tabellenzweiten Handball Mülheim-Urmitz (8:0 Punkte). Beide Teams können mit einem guten Gefühl in die Partie gehen und werden alles daran setzen, möglichst lange in den oberen Rängen zu bleiben. Anpfiff ist um 18 Uhr.
Sowohl die SG Zweibrücken als auch der HB Mülheim-Urmitz können bislang sehr zufrieden mit der Runde sein. Auch wenn es noch sehr früh in der Saison ist und sich die weitere Entwicklung nur bedingt abschätzen lässt, ist in beiden Fällen ein Fortschritt gegenüber der vorherigen Saison festzustellen. So zeigen sich die Zweibrücker bislang reifer als in der Vorsaison. Bereits zwei Mal in dieser Runde konnten sie einen Sechs-Tore-Rückstand egalisieren oder sogar in einen Sieg umwandeln. So auch letzte Woche, als sie zu Beginn der zweiten Hälfte beim Spiel gegen die HSG Dudenhofen/Schifferstadt bereits mit 19:13 im Rückstand lagen. Doch die Mannschaft von SG-Trainer Martin Schwarzwald behielt die Ruhe und fand Lösungen. So auch kurz vor Schluss. Schwarzwald und seine Mannschaft schenkten Rechtsaußen Nico Becker wenige Sekunden vor dem Ende das Vertrauen – und wurden nicht enttäuscht. Auch bei seinem fünften Wurfversuch an diesem Abend zögerte Becker nicht und vollstreckte eiskalt. Von einer „Bombenleistung“ sprach der Trainer nach der Partie.
Nico Becker wurde zuletzt immer stärker und wichtiger für seine Mannschaft. „Nico ist ein Typ, den jede Mannschaft braucht. Er ist kein Lautsprecher, aber trotzdem gesellig. Er ordnet sich immer dem Mannschaftserfolg unter, bringt zuverlässig seine Leistung, wenn er gebraucht wird“, beschreibt Schwarzwald seinen Rechtsaußen, von dem er hofft, dass er in Zukunft noch mehr von seinem Potenzial abrufen kann. Becker selbst ist mit seiner bisherigen Saison zufrieden und erklärt: „Es gibt definitiv an manchen Stellen noch Luft nach oben, aber grundsätzlich kann ich mit mir zufrieden sein.“ Den guten Lauf seiner SG führt er auf die Arbeit seines Trainers zurück. Dessen Systematik und klarer Ansatz sind Punkte, die Becker schätzt. Dies habe man während der Vorbereitung gelernt, die die Grundlage für den bisherigen Erfolg sei. „Ich denke, wir hatten eine sehr gute Vorbereitung, die uns weitergebracht hat und einen guten Start ermöglichte. Wir haben uns aber auch ein gesundes Selbstbewusstsein erarbeitet, mit dem wir auch die schwierigeren Spiele ganz gut lösen konnten“, so Becker.
Doch auch der HB Mülheim-Urmitz kann bislang mehr als zufrieden sein. In der letzten Saison steckte man bis zum letzten Spieltag in argen Abstiegsnöten. Diese Saison will man es besser machen. „Mit frischem Wind und ambitionierten Zielen richten wir den Blick nach vorne“, heißt es auf der vereinseigenen Homepage. Der frische Wind weht vor allem von der Trainerbank, denn Hilmar Bjarnason wurde von Frank Knipp beerbt. Damit endete eine große Ära. Eine neue soll eingeleitet werden, und zumindest der Start verspricht viel. „Mühlheim-Urmitz ist ebenfalls sehr gut gestartet und hat dadurch mit Sicherheit auch viel Selbstvertrauen gewonnen. Ich gehe von einem harten, eng umkämpften Spiel aus“, so Becker. Vor allem Linkshänder Tim Hemmerle hat erneut auf sich aufmerksam gemacht und ist mal wieder bester Torschütze des HBMU. Doch die Mannschaft von Knipp nur auf Hemmerle zu reduzieren, wäre sicherlich falsch. Insgesamt zeigt sich seine Mannschaft von allen Positionen gefährlich und spielfreudig.
„Ich freue mich auf ein wahrscheinlich hart umkämpftes Spiel“, sagt Becker und hofft auf zahlreiche Unterstützung der Zweibrücker Handballfans.
Zweite Mannschaft empfängt Tabellenersten
Auch die zweite Mannschaft der SG Zweibrücken ist erneut im Einsatz. Sie empfangen die Reserve der HG Saarlouis 2, die letzte Saison noch in der Regionalliga Südwest spielte, aber den Klassenerhalt nicht schaffte. Trotz einiger Abgänge ist es ihr aber wieder gelungen, eine starke Mannschaft aufzustellen. Nach vier Spieltagen grüßen sie mit 8:0 Punkten von der Tabellenspitze.
Die SG Zweibrücken 2 ist mit 1:9 Punkten mittlerweile auf den geteilten zehnten Rang abgerutscht. In der Vorwoche verloren sie auswärts in Saarbrücken mit 37:32, was trotz der Niederlage eine Leistung war, mit der man zufrieden sein konnte, denn SG-Trainer Max Sema standen nur wenige fitte Spieler zur Verfügung.
Auch am Sonntag gehen sie erneut als Underdog in die Partie, wollen den Favoriten aber ärgern. Anpfiff ist um 16 Uhr in der Westpfalzhalle.