Am zwölften Spieltag ist es passiert. Die Zweibrücker Handballer mussten ihre erste Saisonniederlage hinnehmen. Sie verloren auswärts gegen das Spitzenteam HV Vallendar mit 42:34 (23:17). Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Tim Eisel zogen die Hausherren zwischenzeitlich auf neun Tore davon. Die tapfer kämpfenden Löwen konnten zwar nochmals verkürzen, doch am Ende verließen sie die Kräfte. Bester Werfer war Nils Wöschler mit elf Treffern, davon sieben per Siebenmeter.
„Vallendar hat verdient gewonnen. Ich glaube aber auch, dass das Spiel umkämpfter war, als es das Ergebnis ausdrückt. Wir können viele gute Dinge aus dem Spiel mitnehmen, aber natürlich auch sehr viel, das wir besser machen können. Wir haben uns hier unter sehr schweren Bedingungen sehr ordentlich verkauft“, sagt SG-Trainer Martin Schwarzwald nach der Partie und weiß die Leistung seiner Jungs einzuschätzen. Bereits nach einer Viertelstunde verletzte sich Tim Eisel und kugelte sich die Schulter aus. Damit brach eine wichtige Option im Angriff und in der Abwehr weg und zwang Schwarzwald zum Improvisieren. Die Hausherren nutzten dies, um sich zunächst bis zur Halbzeit auf sechs Tore abzusetzen und den Vorsprung unmittelbar nach der Pause sogar auf neun Tore auszubauen. Doch die Zweibrücker gaben sich nicht geschlagen und warfen nochmals alles hinein. So verkürzten sie den Rückstand zwischenzeitlich sogar auf zwei Treffer. „Dann steht es 31:29 und ich glaube, dann kann es in beide Richtungen gehen. Wenn wir es schaffen, das Momentum aufrechtzuerhalten, ist in dieser Besetzung vielleicht sogar was drin. Das müssen wir mitnehmen“, sagte Schwarzwald, dessen Jungs in der Folge aber die Kräfte ausgingen.
Für ein Spitzenspiel fast etwas untypisch legen beide Teams los wie die Feuerwehr. Das anfängliche Abtasten wird ignoriert und die Partie startet mit hohem Tempo. Als die Zweibrücker nach einem verwandelten Siebenmeter von Nils Wöschler zum zweiten Mal in Führung gehen (3:4), sind gerade einmal etwas mehr als fünf Minuten gespielt. Das Tempo blieb auch in der Folge hoch: Nach knapp zehn Minuten führten die Hausherren mit 9:6. Die Löwen schlugen zurück und glichen nach einem erneuten Treffer von Wöschler zum 12:12 aus – in der 16. Minute. In der Folge nutzten die Hausherren jedoch den verletzungsbedingten Ausfall von Tim Eisel, um sich langsam, aber sicher immer weiter abzusetzen. 23:17 stand es nach den ersten 30 Minuten.
Voller Motivation betraten die Gäste nach der Halbzeit das Feld und verkürzten direkt auf 23:18. Doch die Gastgeber nutzten eine zwischenzeitliche Zeitstrafe gegen Felix Weinert, um sich binnen zwei Minuten auf 26:19 abzusetzen. Später führten sie sogar mit 28:19 (36.). Schwarzwald zog früh die grüne Karte. „In der Auszeit appellierte ich an die Werte, die uns bislang ausgezeichnet haben. Dann legten wir los wie die Feuerwehr. Norman Dentzer kam jetzt besser ins Spiel und nam ein paar wichtige Bälle weg. Wir kamen in unser Tempospiel, machten viele gute Sachen“, erklärt Schwarzwald. Stephan Jahn, mit acht Treffern bester Zweibrücker Feldtorschütze, reißt in dieser Phase das Heft an sich und zwingt die Vallendarer Bank binnen etwas mehr als drei Minuten zu zwei Auszeiten. Doch näher als 31:29 kommen sie nicht mehr heran, auch weil die Brüder Torben und Jan Waldgenbach jetzt noch eine Schippe drauflegen. Das Duo kommt am Ende des Abends auf 18 Treffer. Am Ende freut sich der HV Vallendar über einen verdienten 42:34-Heimerfolg und den Sprung an die Tabellenspitze der Regionalliga Südwest.
„Jetzt heißt es erst einmal, den Fokus auf das nächste Spiel zu richten und abzuwarten, was mit Tim ist. Es bleibt aber dabei: Keine Ausreden, wir werden kämpfen wie die Löwen“, zeigt sich Schwarzwald kämpferisch. In der kommenden Woche empfangen die Rosenstädter zum letzten Spiel des Jahres die SG Saulheim, dann geht es in die Weihnachtspause.
Für die SG Zweibrücken spielten:
Norman Dentzer, Damian Zajac im Tor,
Nils Wöschler 11/7, Stephan Jahn 8, Philipp Hammann 4, Felix Weinert 4, Samuel Reitz 2, Martin Leufke 2, Nico Graeber 1, Tim Eisel 1, Julian Weber 1, Lukas Kondziela, Ben Oliver Schwindt,