Die Handballer der SG Zweibrücken haben ihre gute Form bestätigt und in der Regionalliga Südwest den fünften Sieg in Folge gefeiert. Am Samstagabend besiegten sie die HF Illtal verdient und deutlich mit 26:19 (14:14). Vor allem in der zweiten Halbzeit rührten die Zweibrücker Löwen in der Abwehr Beton an und stellten einmal mehr ihre Abwehrstärke unter Beweis. Im Angriff war es einmal mehr der ganz starke Nils Wöschler, der nicht nur die Fäden zog, sondern auch mit zehn Treffern, davon zwei per Siebenmeter, auf sich aufmerksam machte. Vor dem Spiel empfingen die SG-Verantwortlichen die Sponsoren und bedankten sich für die Unterstützung. In Präsentationen und Ansprachen von Marco Dobrani, Stefan Bullacher (Jugendkoordinator) und Martin Schwarzwald (zukünftiger Trainer der ersten Herrenmannschaft) wurden die Visionen und Ziele mit den Anwesenden geteilt und erläutert.
(Viele Gäste waren der Einladung gefolgt)
Im Vorfeld des Derbys zwischen den Löwen und den Zebras wurden die Sponsoren und Gönner der SG Zweibrücken in den Räumlichkeiten der Westpfalzhalle empfangen. Man wollte sich nicht nur für die Unterstützung bedanken, sondern auch aufzeigen, wie diese im Zweibrücker Handball eingesetzt wird und einen Einblick in die Jugendarbeit mit den Zweibrücker Junglöwen geben. Nach einleitenden Worten von Marco Dobrani übernahm Jugendkoordinator Stefan Bullacher das Wort und nahm die zahlreichen Gäste mit in die vielfältige Arbeit der Jugendtrainer. Er gliederte seinen Vortrag in vier Bereiche. Zunächst gelte es, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Ziele zu formulieren. Dabei sei es nicht entscheidend, ob jedes Ziel sofort erreicht werde. Man müsse auch lernen, mit Niederlagen umzugehen. Aber auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Die SG Zweibrücken bietet Kindern und Jugendlichen nicht nur die Möglichkeit, Breitensport zu betreiben, sondern auch leistungsorientiert Handball zu spielen. Der erfahrene A-Lizenzinhaber Stefan Bullacher selbst ist für diesen Bereich verantwortlich und zeigt eindrucksvoll, wie viel seine Kinder schon in jungen Jahren investieren. Im Interesse aller ist dies aber nur möglich, wenn eine verbindliche Umsetzung vereinbart und eingefordert wird. Dazu gehöre auch, das eigene Handeln zu reflektieren. Als Beispiel nennt Bullacher den in der Halle eingeführten Flaschenpfanddienst. Seine Jungs sammeln nach dem Training die liegengelassenen Flaschen ein und sorgen so nicht nur für eine saubere Halle, sondern spenden den Erlös, um weniger privilegierte Kinder und Menschen in Indien zu unterstützen. „Wir freuen uns, wenn unsere Kinder tolle Handballer werden, aber noch mehr freuen wir uns, wenn sie tolle Menschen werden“, schließt Bullacher seinen Beitrag.
(Die Anwesenden freuten sich über die interessanten Ausführungen von Jugendkoordinator Stefan Bullacher)
Anschließend hatte Martin Schwarzwald, Trainer der ersten Herrenmannschaft ab der kommenden Saison, das Wort. Für ihn ist es nach zehn Jahren eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Lange Jahre war er Trainer und Spieler beim SV64 Zweibrücken, hat aber auch eine Vergangenheit bei der VT Zweibrücken, wie er selbst sagt. Der Kontakt sei in all der Zeit nie abgerissen. Auch er betont noch einmal, dass Handballvereine mittlerweile mittelständische Wirtschaftsunternehmen sind und viel Leidenschaft und Fleiß brauchen. Als zukünftiger Trainer der ersten Herrenmannschaft baut er auf die gute Jugendarbeit auf und wird die Zweibrücker Talente an den Aktivenbereich heranführen. Aber er macht auch klar, dass Talent allein irgendwann nicht mehr ausreicht. Ohne eine gehörige Portion Fleiß und Einsatz wird es nicht gehen. Zu seinen Zielen gehört es aber auch, den Zuschauerschnitt durch eine hohe Identifikation mit der Mannschaft weiter nach oben zu treiben. Das ist für ihn der Schlüssel.
(Martin Schwarzwald erklärte seine Visionen und Zielsetzung)
Nach einer kurzen Stärkung ging es pünktlich zum Derby zwischen den Zweibrücker Löwen und den Illtaler Zebras auf die Tribüne der Westpfalzhalle. Die Hausherren erwischten einen guten Start. SG-Trainer Marek Galla musste auf den erkrankten Tim Eisel verzichten und die Abwehr umstellen. Dennoch fanden seine Jungs gut ins Spiel - auch in der Deckung. Nach knapp acht Minuten stand es bereits 3:0. Fast neun Minuten mussten die Gäste auf den ersten eigenen Treffer warten. Nach dem zwischenzeitlichen 4:1 (10.) fanden die Zebras immer besser in die Partie und glichen in der 13. Minute zum 4:4 aus. Vor allem über die rechte Angriffsseite sorgten sie immer wieder für Gefahr und hatten mit Moritz Willscheid auf Rechtsaußen einen eiskalten Vollstrecker. Dennoch zogen die Zweibrücker bis zur 17. Minute wieder auf 8:5 davon. Bis zur 22. Minute hatten sie ihre Führung auf 11:7 ausgebaut. Doch dann geriet der SG-Motor etwas ins Stottern und die Zebras holten Tor um Tor auf. Mit vier Treffern in Folge drehten sie die Partie bis zur 28. Minute (12:13). Nachdem Thomas Jung die Gäste mit 13:14 in Führung gebracht hatte, war es ein Gewaltwurf von Joshua Eberhard, der mit dem Halbzeitpfiff für das 14:14 sorgte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren die Gastgeber in Überzahl und nutzten diese, um mit zwei Toren 16:14 in Führung zu gehen. Wie schon zu Beginn der ersten Halbzeit rührten sie nun Beton an und ließen kaum noch etwas zu. Als HFI-Trainer Steffen Ecker die erste Auszeit der zweiten Halbzeit nahm, führten die Hausherren mit 18:15 (39.). Es half wenig, denn wenig später hatten die Rosenstädter ihren Vorsprung auf 20:16 (44.) ausgebaut. Hätten die Zweibrücker in dieser Phase nicht einige gute Chancen ausgelassen, hätte das Ergebnis noch höher ausfallen können. So aber keimte bei den Gästen ein letztes Mal Hoffnung auf und sie verkürzten in der 49. Minute auf 21:19. Dies sollte auch der letzte Gästetreffer in dieser Partie sein. Der erneut starke Nils Wöschler, der nicht nur wegen seiner zehn Tore der überragende Spieler der Partie war, sorgte für das 22:19, Niklas Bayer für das 23:19 und erneut Wöschler für das 24:19 (52.). Unmittelbar danach nahm Ecker erneut eine Auszeit, die Partie war mehr oder weniger entschieden. Auch die zweite Auszeit konnte die Rosenstädter nicht mehr stoppen. Den Schlusspunkt zum 26:19 setzte erneut Wöschler, der kurz darauf mit seinen Jungs ausgelassen den Derbysieg feierte.
(Sorgten mal wieder für eine tolle Stimmung - die SG-Fans)
„In der ersten Halbzeit haben wir hinten für meinen Geschmack drei, vier Tore zu viel bekommen. Wir waren eigentlich gut vorbereitet und wussten, was kommt. Das war keine Überraschung. Aber was die Jungs dann in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, da kann ich nur den Hut ziehen. Die Abwehr war überragend und nur fünf Gegentore in einer Halbzeit zu kassieren, sagt schon alles. Aber auch der Angriff hat mir über weite Strecken gefallen. Es war eine tolle Leistung von jedem Einzelnen“, freute sich Galla über den Auftritt seiner Mannschaft. Vor allem in der Abwehr zeigte man einmal mehr, warum man in der Liga die Statistik anführt. Wenn man bedenkt, dass von den fünf Treffern einer in Unterzahl ins leere Tor fiel, ist das umso beeindruckender. Mit diesem Erfolg klettern die Löwen auf den sechsten Tabellenplatz der Regionalliga Südwest. Am kommenden Sonntag reisen sie zum TV Offenbach.
Für die SG Zweibrücken spielten:
Damian Zajac (1-26, vier Paraden), Norman Dentzer (27-60, ein Tor, 5 Paraden, darunter ein Siebenmeter) im Tor
Nils Wöschler 10/2, Stephan Jahn 4, Maximilian Kroner 3, Joshua Eberhard 3, Nico Becker 2, Philipp Hammann 1, Nico Graeber 1, Niklas Bayer 1, Fabian Abel, Jakob Schaum, Samuel Reitz, Martin Leufke