Löwen belohnen sich für tollen Kampf mit einem Punkt bei der HSG Dudenhofen/Schifferstadt

Das war nichts für schwache Nerven. Die Zweibrücker Löwen erkämpften sich in Hassloch gegen die HSG Dudenhofen/Schifferstadt ein 30:30 (18:13) und blieben damit auch nach dem fünften Spieltag in der Regionalliga Südwest ungeschlagen. Zwischenzeitlich lagen sie bereits mit sechs Treffern zurück, kämpften sich aber zurück und wurden am Ende mit einem Punkt belohnt. Die besten Zweibrücker Werfer waren Nils Wöschler und Tim Eisel mit jeweils sechs Treffern.

„In der Anfangsphase haben wir die eine oder andere Chance liegen lassen und hatten auch ein bisschen Pech bei unseren Aktionen, obwohl wir es eigentlich ganz gut gespielt haben. Den Ausfall von Tom Grieser haben wir in der Deckung natürlich gespürt, auch wenn wir das eigentlich nicht so schlecht gemacht haben“, findet SG-Coach Martin Schwarzwald, der neben Fabian Abel und Martin Leufke, auch auf Abwehrchef Tom Grieser verzichten musste.

Die Hausherren erwischten den besseren Start in die Partie. Es waren noch keine drei Minuten gespielt, da lag der Aufsteiger bereits mit 3:0 in Führung. Dank eines Doppelschlags von Wöschler verkürzten die Rosenstädter in der fünften Minute auf 3:2, um nur wenige Minuten später den Gastgebern den 6:2-Vorsprung zu ermöglichen. Nach dem zwischenzeitlichen 7:4 nahm SG-Trainer Martin Schwarzwald in der 12. Spielminute eine Auszeit. Seine Mannschaft verkürzte daraufhin durch zwei Treffer von Nils Wöschler und Nico Graeber auf 7:6, doch die HSG hatte mit einem 3:0-Lauf die passende Antwort parat und stellte den alten Vorsprung wieder her (10:6, 17.). Die Zweibrücker waren wieder gezwungen, einem Vier-Tore-Rückstand hinterherzujagen, und verkürzten bis zur 20. Minute auf 11:9.
In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte wurde es auf beiden Seiten immer wieder übersichtlicher auf dem Feld, denn insgesamt handelten sich beide Teams sieben Zeitstrafen ein. Die Hausherren nutzten die hektische Phase, um bis zur Halbzeit ihren Vorsprung erstmals auf fünf Tore auszubauen. „Wir haben Seliger im rechten Rückraum zu viel Platz gelassen. Zum Glück hat Norman Dentzer irgendwann noch ein paar freie Bälle entschärft“, fasste Schwarzwald zusammen. Bei den Abprallern sah er seine Mannschaft jedoch nicht immer glücklich, weswegen der Halbzeitstand von 18:13 auch vollkommen verdient war.

Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte der beste HSG-Torschütze Christopher Huber seine Mannschaft mit 19:13 (31. Minute) und später mit 20:14 (35. Minute) in Führung. Die Gäste ließen in dieser Phase einen Siebenmeter ungenutzt. Doch wieder einmal ließen sich die Comeback-Künstler aus Zweibrücken nicht hängen und kämpften sich zurück, obwohl sie mit einer großen Hypothek in die zweite Hälfte gegangen waren. „Samuel und Nils hatten beide schon in der ersten Hälfte jeweils zwei Zeitstrafen.“ Dadurch waren sie in der Abwehr besonders gefordert, denn jedes weitere Foul hätte das Aus bedeuten können. Mit vier Toren in Folge verkürzten sie auf 20:18 (39.), mussten dann aber einen erneuten Rückschlag wegstecken: Binnen 18 Sekunden handelten sich zunächst Tim Eisel und dann Kreisläufer Samuel Reitz eine Zeitstrafe ein. Im Falle von Reitz war es die dritte Zeitstrafe und damit die rote Karte. Seinen Platz nahm das Zweibrücker A-Jugendtalent Julian Weber ein, der die Spielzeit nutzte, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Mannschaft von Martin Schwarzwald ging jetzt an ihre Grenzen und darüber hinaus. Der verdiente Lohn war der Ausgleich durch Tim Eisel zum 23:23 in der 46. Minute. Von da an war das Spiel an Spannung kaum zu überbieten. Die Hausherren legten immer wieder vor, die Löwen zogen nach. „Das Leben ist kein Konjunktiv. Aber ich bin überzeugt, dass wir die Partie auch gewinnen, wenn wir es geschafft hätten, einmal in Führung zu gehen“, so Schwarzwald nach der Partie. Dass seine Mannschaft die Partie überhaupt so eng gestalten konnte, lag auch an der starken Leistung von Rechtsaußen Nico Becker. Er übernahm in der zweiten Hälfte viel Verantwortung und blieb fehlerfrei auf seiner Position. „Der Junge hat eine Bombenleistung gezeigt und sich ein Sonderlob verdient. Deswegen war es für mich klar, dass wir die letzte Aktion über ihn machen müssen“, erklärte der Zweibrücker Trainer. Beim Stand von 30:29 und nur noch 26 Sekunden auf der Uhr nahm er seine letzte Auszeit. Mannschaft und Trainer entschieden, Becker den wahrscheinlich letzten Wurf des Spiels zu geben – und er enttäuschte nicht.

„Ich muss der Mannschaft ein großes Lob für ihre Mentalität aussprechen. Dudenhofen hat eine sehr starke Mannschaft zusammengestellt“, weiß Schwarzwald auch nach der Partie im die Schwere der Mission, hebt aber auch hervor, dass seine Mannschaft wieder geliefert hat und verdient weiterhin ungeschlagen ist. Nächste Woche empfangen sie dann den HB Mülheim/Urmitz.

Für die SG Zweibrücken spielten:

Norman Dentzer, Damian Zajac im Tor

Nils Wöschler 6, Tim Eisel 6, Nico Becker 5, Nico Graeber 4, Matteo Weber 4, Philipp Hammann 2, Stephan Jahn 2, Samuel Reitz 1, Felix Weinert, Ben Oliver Schwindt, Julian Weber

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