Löwen behalten die Nerven und schlagen die Tigers

Es war ein hartes Stück Arbeit für die Handballer der SG Zweibrücken. Am vergangenen Freitagabend schlugen sie den HC St. Ingbert-Hassel nach 60 hart umkämpften Spielminuten mit 29:25 (15:14) verdient. Die Partie war lange Zeit sehr ausgeglichen und der Aufsteiger machte den Gastgebern das Leben schwer. Die besten Zweibrücker Werfer waren Philipp Hammann und Tim Eisel mit jeweils fünf Treffern.

„Wir haben heute nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, haderte SG-Trainer Martin Schwarzwald nach der Partie. Vor allem mit der Deckung seiner Mannschaft war er nicht einverstanden und monierte, dass man in der ersten Hälfte zu viele Gegentreffer über den Kreis hinnehmen musste. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Liganeuling eine ganz starke Leistung gebracht hat, was Schwarzwald nicht unerwähnt ließ. „Sie haben heute viel besser gespielt als noch in der Vorwoche und eine starke Partie gezeigt. Vor allem Lars Gräbel und Torhüter Yannic Klöckner haben das beide top gemacht und sehr stark performt.“ Während Klöckner die Löwen mit vielen starken Paraden, gerade bei völlig freien Wurfchancen, entnervte, war Gräbel, der bis vor zwei Jahren noch das Löwentrikot in der Oberliga-Mannschaft trug, im Angriff ein ständiger Unruheherd und vor der Zweibrücker Deckung kaum in den Griff zu kriegen. Doch auch seine neun starken Tore konnten die Niederlage nicht verhindern, weil die Löwen insgesamt die bessere Mannschaft waren und am Ende die größeren Reserven hatten. Trotz der Niederlage war Klaus Peter Weinert, seit dieser Saison Trainer der Tigers und Ex-Coach der Löwen, nicht unzufrieden. „Die Jungs haben die richtige Reaktion auf die hohe Niederlage aus der Vorwoche gezeigt. Hätten wir letzte Woche so gespielt, hätten wir gewonnen. Dass wir am Ende so lange mithalten konnten, damit hatten wir vor der Partie nicht gerechnet. Wir wussten, dass wir viele Eins-gegen-Eins-Situationen in der Deckung verteidigen müssen, was viel Kraft kostet. Irgendwann sind wir dann leider eingebrochen“, sagte Weinert.

Die Partie war von einem ständigen Hin und Her geprägt. Die Gäste erwischten den besseren Start und führten nach etwas mehr als drei Minuten mit 1:3, doch die Löwen glichen schnell wieder aus. Zunächst behielten die Tigers die Oberhand. In der 11. Minute warf Tom Grieser die erste Führung für die Hausherren (6:5). In der Folge dominierten jedoch wieder die Gäste und gingen nach einem Treffer des starken Lars Gräbel in der 19. Minute mit 8:11 in Führung. Wenig später nahm Weinert eine Auszeit, die den Hausherren mehr half als den Gästen. Die Rosenstädter hatten jetzt eine ganz starke Phase, auch weil Torhüter Norman Dentzer einige gute Chancen des HC entschärfte. Insgesamt kam er in den ersten 30 Minuten auf acht Paraden. Bis dreißig Sekunden vor Schluss drehten die Hausherren die Partie und führten mit 15:13, doch der Ex-Zweibrücker Julian Hügel verkürzte kurz vor der Halbzeit noch einmal auf 15:14, was dann auch der Halbzeitstand blieb.

In der zweiten Halbzeit erwartete man die Reaktion der Zweibrücker, die zunächst ausblieb. Die Gäste glichen erneut aus und führten in der 38. Minute nach einem Treffer von Michael Bauer mit 17:19.
Die Hausherren waren in dieser Phase spielerisch keineswegs schlechter, verwarfen in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte jedoch gleich fünf völlig freie Chancen, die allesamt Beute des starken Yannic Klöckner im Tor des HC wurden. Schwarzwald wechselte in dieser Phase viel und nahezu alles ging auf. Er brachte Damian Zajac für Norman Dentzer ins Tor und dieser integrierte sich gut und entschärfte einige wichtige Bälle. Zudem war Tom Grieser in dieser Phase nicht nur in der Deckung einer der Akteure, der das gesamte Team mitriss. Im Angriff nahm Schwarzwald seine erfahrenen Leute vom Feld und brachte neben Matteo Weber und Tim Eisel auch den jüngsten, Felix Weinert. „Heute waren die Wechsel für mich entscheidend. Vielleicht war es ein höheres Risiko, aber alle Jungs haben das klasse gemacht“, freute sich Schwarzwald. So verkürzten die Zweibrücker nach und nach den Rückstand. Als die erfahrenen Nils Wöschler, Stephan Jahn und Martin Leufke zurück aufs Feld kamen, wurden die Hausherren immer stärker. Nils Wöschler brachte sein Team mit seinem Treffer zum 23:21 (50.) wieder in Führung. Als der junge Samuel Reitz am Kreis mit zwei Treffern erstmals eine Vier-Tore-Führung für sein Team warf, erreichten die Emotionen in der Zweibrücker Mannschaft ihren Höhepunkt. Obwohl die Gäste, angeführt vom starken Gräbel, nochmals auf 27:25 (58. Minute) verkürzen konnten, ließen sich die Zweibrücker nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und brachten die Partie am Ende souverän nach Hause.

Am kommenden Samstag geht es für die Zweibrücker nach Mundenheim. Dort werden sie vom Absteiger aus der 3. Liga empfangen, der auch diese Saison zu den Favoriten zählt. Wenn die Löwen etwas Zählbares aus der Hornissen-Arena entführen wollen, müssen sie sich in dieser Partie ganz schön strecken.

Für die SG Zweibrücken spielten:

Norman Dentzer (1-38, 8 Paraden), Damian Zajac (39-60, 6 Paraden, darunter ein Siebenmeter) im Tor,

Philipp Hammann 5/2, Tim Eisel 5, Stephan Jahn 4, Nico Graeber 3, Nils Wöschler 3, Nico Becker 3, Tom Grieser 3, Samuel Reitz 2, Matteo Weber 1, Fabian Abel, Felix Weinert, Ben Oliver Schwindt, Martin Leufke

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