Herzschlagfinale – B-Junioren gewinnen Regionalliga-Meisterschaft

Es war ein Herzschlagfinale in der Merziger Thielspark-Halle. Im Fernduell der Zweibrücker Junglöwen mit der VTV Mundenheim/Heiligenstein hatten die Vorderpfälzer zwei Stunden zuvor durch einen Heimsieg gegen den TV Offenbach die Tabellenführung übernommen und damit einen Punkt mehr auf dem Konto als die Rosenstädter. Doch die B-Junioren der SG Zweibrücken hatten es selbst in der Hand und konnten mit einem Auswärtssieg bei den heimstarken Merzigern die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest aus eigener Kraft perfekt machen. Und tatsächlich gelang den Schützlingen von SG-Trainer Stefan Bullacher in einem nervenaufreibenden Spiel der große Coup. Um genau 17.12 Uhr lenkte Torhüter Finn Grim den letzten Wurf der Merziger über die Latte und sicherte seinem Team damit den knappen 23:22-Auswärtssieg und die Meisterschaft. Danach gab es kein Halten mehr. Die Junglöwen feierten ausgelassen und tanzten vor Freude im Mittelkreis. Völlig erschöpft und nassgeschwitzt lagen sie sich in den Armen und konnten ihr Glück kaum fassen. Denn neben den beiden Top-Favoriten TV Offenbach und VTV Mundenheim/Heiligenstein hatten die Zweibrücker nur wenige in Sachen Meisterschaft auf der Rechnung.

„Der Angriff gewinnt Spiele, die Verteidigung gewinnt Meisterschaften“. Bear Bryant, einer der erfolgreichsten Footballtrainer der USA, erklärte bereits in den 70er Jahren den fragenden Journalisten sein Erfolgsrezept, das bis heute in vielen Spielsportarten Anwendung findet. Auch im Hallenhandball ist die Defensive, bestehend aus Abwehr und Torhüter, sehr oft das Fundament des Erfolges. So verwundert es nicht, dass die B-Jugend der SG Zweibrücken auch die beste Abwehr der Regionalliga stellt. Mit nur 23 Gegentoren pro Spiel erreichten die Junglöwen den Ligabestwert. Hinter der stabilen 3:2:1-Deckung ragte über die gesamte Saison immer wieder Torhüter Finn Grim heraus. Im Angriff machte Torschützenkönig Julian Weber, aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus, auf sich aufmerksam. Der körperlich starke und flexibel einsetzbare Weber erzielte 120 Tore. Mit 16 Siegen, einer Niederlage und einem Unentschieden spiegelten sich die guten Leistungen der Zweibrücker auch in den Ergebnissen der gesamten Saison wider.

Dabei war der Start der B-Junioren vor über einem Jahr alles andere als vielversprechend. Bei der Bundesliga-Qualifikation im Mai 2024 konnte kein einziges Spiel gewonnen werden und man beendete das Turnier punktlos auf dem letzten Platz. Und auch in der anschließenden Saisonvorbereitung tat man sich lange Zeit schwer. Eine intensive Analyse und die Anpassung der Trainingsumfänge brachten den erhofften Durchbruch. Dabei orientierten sich die Junglöwen an den Gegebenheiten der Nachwuchsleistungszentren. „Seit letztem Sommer trainieren die Jungs rund acht Stunden pro Woche in Zweibrücken. Hinzu kommen ein Wettkampf am Wochenende sowie Ausdauer- und Kraftübungen zu Hause“, freut sich SG-Trainer Bullacher über den Fleiß seiner Mannschaft. Der erfahrene A-Lizenz-Trainer sieht den Erfolg als wichtigen Zwischenschritt in der Entwicklung der Zweibrücker Talente. Bereits im Mai steht für die A- und B-Junioren der SG die nächste große Aufgabe an, wenn sie um den Aufstieg in die Jugend-Bundesliga spielen. Es sei besser, an einem großen Ziel zu scheitern, als sich nur kleine Ziele zu setzen, lebt Bullacher die positive Maxime der Zweibrücker Talentschmiede vor.

Es spielten:

Finn Grim (17 Spiele) und Philipp Schuld (2) im Tor,

Julian Weber (17 Spiele/120 Tore/davon 2 Siebenmeter), Louis Ringle (16/87/21), Jannis Graff (17/85/9), Nils Stoll (13/67/2), Rufus Hütt (13/53/0), Julius Schumann (17/36/1), Simon Maury (16/26/1), Tom Propach (15/19/1), Henry Berresheim (16/15/0), Marco Baas (4/5/0), Tom Berger (4/3/0), Hannes Neuhäuser (1/2/0)

Saarlandstr. , 66482 Zweibrücken -49 6332 91014-88 info@sgzw.de