Nach 60 spannenden Spielminuten muss sich die SG Zweibrücken mit einem 26:26 (9:16) begnügen. Auswärts bei der SG Saulheim zeigen die Jungs von Klaus Peter Weinert phasenweise allerbesten Handball und führen zwischenzeitlich sogar schon mit acht Treffern. Doch die Hausherren kommen nochmals zurück und erkämpfen sich in einer hitzigen Schlussphase immerhin noch einen Punkt. Bester Zweibrücker Werfer war Adam Soos mit sechs Treffern. Überragender SG-Akteur war Torhüter Norman Dentzer, der eine starke Partie bot.
„Die erste Hälfte war gut und Norman hat überragend gehalten. In der zweiten Hälfte ging uns etwas die Luft aus“, erklärt SG-Coach Klaus Peter Weinert nach der Partie. Er attestierte seiner Mannschaft einen guten und leidenschaftlichen Auftritt. Das ihnen hinten raus etwas die Puste ausging, könnte auch an der Verteilung der Zeitstrafen gelegen haben, denn während die Hausherren nur zwei Unterzahlsituationen überstehen mussten, bekamen die Gäste aus der Rosenstadt gleich sieben Zeitstrafen gegen sich ausgesprochen. Bitter: zwei davon resultierten aus vermeintlichen Wechselfehlern.
Zu Beginn der Partie sahen die rund 200 Zuschauer in Saulheim eine Partie auf Augenhöhe, die nicht anders zu erwarten war. Bis zum 5:5 in der elften Minute konnten keiner erahnen, was danach passieren würde. Ehe man sich versah übernahmen die Gäste das Kommando und setzten sich in den darauffolgenden 15 Spielminuten mit einem 2:10-Lauf auf 7:15 ab. Der alles überragende Mann war zu diesem Zeitpunkt der Zweibrücker Routinier Norman Dentzer, der die Hausherren an den Rand der Verzweiflung trieb. Vier der insgesamt fünf Siebenmeter konnte Dentzer entschärfen. Mit einer 9:16-Führung gingen die Zweibrücker Löwen in die Pause.
(War der überragende Rückhalt seines Teams - Norman Dentzer)
Die SG Saulheim kam zur zweiten Halbzeit verbessert auf das Parkett zurück und konnte bis zur 39. Minute auf 14:19 verkürzen. Dem nicht genug, denn die Zweibrücker handelten sich unmittelbar danach gleich zwei Zeitstrafen innerhalb kürzester Zeit ein und musste so in doppelter Unterzahl agieren. Dies nutzten die Saulheimer um binnen zwei Minuten auf 17:19 zu verkürzen. Als dann wenig später der ganz starke Florian Lipp mit seinem vierten Treffer in Folge auf 18:19 (44.) verkürzen konnte, war die Partie wieder vollends ausgeglichen. „Anfang zweite Halbzeit haben wir leider zu viele Bälle liegen lassen und Martin Ziemer hat auch ein paar Bälle gut gehalten“, haderte Weinert. Obwohl die Zweibrücker jetzt wieder den Vorsprung auf zwei Treffer erhöhen konnten, hatten die Hausherren immer die passende Antwort parat. Als sie in der 49. Minute dann den Ausgleich zum 22:22 erzielen konnten, musste man schon das Schlimmste befürchten. Doch die Zweibrücker mobilisierten alle Kräfte und konnten erneut mit zwei Treffern in Führung gehen (22:24, 53.). Dann musste allerdings Nils Wöschler nach seiner dritten Zeitstrafe vorzeitig das Feld räumen. „Nils hatte einen Hexenschuss und hat die ganze Woche nicht trainiert. Aber er hat sich trotzdem bis zu seiner roten Karte in der Abwehr durchgebissen“, fand Weinert lobende Worte für den Einsatz seines Rückraumspielers und gleichzeitig die Erklärung dafür, dass Wöschler nicht wie gewohnt Akzente im Angriff setzen konnte. Doch auch ohne Wöschler und in Unterzahl erhöhten die Löwen auf 22:25, etwas später auf 23:26 (56.). In den verbliebenen etwas mehr als vier Minuten mussten seine Jungs aber erneut gleich zwei Mal in Unterzahl spielen. Die erfahrenen Gastgeber nutzten dies und glichen 45 Sekunden vor dem Ende durch den elffachen Torschützen Florian Lipp aus. Am Ende trennten sich beide Teams 26:26.
„Wir haben gefühlt in der zweiten Halbzeit fast nur in Unterzahl gespielt, aber auch super gekämpft“, so Weinert. Bereits am kommenden Samstag haben die Rosenstädter das nächste Top-Spiel vor der Brust, wenn sie den HV Vallendar empfangen. Das Hinspiel ging knapp und unglücklich verloren. Mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Saulheim, könnte es gegen Vallendar mit der Revanche klappen.
Für die SG Zweibrücken spielten:
Norman Dentzer, Damian Zajac im Tor, Adam Soos 6, Philipp Hammann 5, Tom Ihl 4, Nils Wöschler 3/2, Tom Grieser 3, Marian Graff 2, Tim Eisel 2, Nico Graeber 1, Jakob Schaum, Martin Leufke