Auch Bingen kann die Löwen nicht stoppen

Die Zweibrücker Handballer ließen erneut nichts anbrennen und konnten in der gut besuchten Westpfalzhalle den achten Sieg im neunten Spiel feiern. Gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen entschieden sie die Partie spätestens unmittelbar nach der Pause, als sie ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf zwölf Tore ausbauten. Das 29:23 (17:8) ist für die Gäste am Ende noch schmeichelhaft. Bester Zweibrücker Werfer war Rückraumspieler Stephan Jahn mit sieben Treffern.

„Das war für uns ein besonderes Spiel nach dem Ausfall von Tom. Aber wir haben das in der ersten Halbzeit mit einer überragenden Abwehr und einem starken Damian dahinter gelöst“, sagte SG-Coach Martin Schwarzwald. Obwohl es am Anfang noch etwas zäh war, strahlte die Zweibrücker Bank viel Ruhe aus – in dem Wissen, dass es früher oder später in die richtige Richtung gehen würde. Ab Mitte der ersten Hälfte legten die Zweibrücker dann einen überragenden Lauf hin und setzten sich bis zur Pause deutlich ab. In der zweiten Halbzeit bauten sie den Vorsprung zunächst weiter aus und unterstrichen, warum sie zurecht an der Spitze der Regionalliga Südwest stehen. Gegen Ende der Partie ließen sie die Zügel etwas schleifen, was die tapfer kämpfenden Gäste nutzten, um das Ergebnis zu korrigieren.

Ehe Stephan Jahn nach knapp vier Minuten das erste Tor der Partie warf, war schon einiges geboten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Handballer der SG bereits eine gute Chance liegen lassen, sich eine Zeitstrafe wegen Fußspiels eingehandelt und drei technische Fehler begangen. Und dennoch sah man eine Mannschaft auf dem Feld, die einen klaren Plan verfolgte, voller Willen und Einsatz war und gleich mehrfach den gegnerischen Torerfolg durch überragendes Rückzugsverhalten verhinderte. Insgesamt stand die Abwehr sehr gut und hatte den gefährlichen Rückraum der Gäste gut im Griff. Die Mannschaft von HSG-Trainer Markus Herberg musste zwar auf Vincent Klug, ihren besten Werfer, verzichten, hatte mit Johannes Sturm, Mehmet Süngü oder auch Linksaußen Lorenzo Lang aber immer noch sehr viel Qualität auf dem Feld. Doch die Rosenstädter Defensive, die vorerst bis Jahresende auf ihren Abwehrchef Tom Grieser verzichten muss, zeigte eine ganz starke Leistung und hatte mit Damian Zajac in der ersten Hälfte einen überragenden Schlussmann. In der ersten Viertelstunde hatte er bereits sechs Bälle entschärft. Lediglich im Angriff haperte es noch etwas beim Spitzenreiter, sodass sich die Überlegenheit ergebnistechnisch noch nicht widerspiegelte. Nach 15 gespielten Minuten stand es 4:4, doch dann schaltete der Spitzenreiter gleich mehrere Gänge hoch. In etwas weniger als acht Minuten zogen die Hausherren nach einem überragenden 8:0-Lauf auf 12:4 (23. Minute) davon. In dieser Phase feierte Julian Weber seine ersten beiden Premierentore in der Regionalliga Südwest bei den Herren. Nach seiner Einwechslung für Samuel Reitz zeigte er sowohl im Angriff als auch in der Abwehr eine gute Leistung. Die Gäste aus Bingen fanden in dieser Phase kaum noch Lösungen gegen die SG-Abwehr, was auch daran lag, dass sich Rückraumspieler Süngü verletzte und nur noch eingeschränkt mitwirken konnte. Über das taktische Mittel des siebten Feldspielers suchten sie jetzt ihr Glück und konnten damit einige Lücken reißen. Den Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte Rechtsaußen Nico Becker mit einem sehenswerten Kempa-Treffer.

Auch in der zweiten Hälfte ließen sich die Löwen aus Zweibrücken nicht von ihrem Weg abbringen und entschieden die Partie vorzeitig für sich. Es waren keine fünf Minuten im zweiten Spielabschnitt gespielt, da hatten sie ihren Vorsprung auf 21:9 (35. Minute) ausgebaut. Trainer Martin Schwarzwald nutzte die Chance, um jetzt einige Wechsel vorzunehmen, was die Gäste aber ebenfalls taten. Die Binger Bank setzte alle drei mitgereisten Torhüter ein und wechselte ebenfalls munter durch. Dadurch verlor sich nach und nach der Spielfluss, was der Zweibrücker Dominanz bis in die Schlussphase jedoch keinen größeren Abbruch tat. Dennoch gelang es den Gästen, den Rückstand zwischenzeitlich auf acht Tore zu verkürzen (22:14, 44.), wobei Rückraumspieler Johannes Sturm mit acht Treffern eine gute Leistung zeigte. Dennoch liefen sie nie Gefahr, die Partie aus der Hand zu geben. So ließ Schwarzwald gerade seine junge Garde mit den A-Jugendlichen Felix Weinert, Julian Weber, Lukas Kondziela und Ben Schwindt viel spielen, aber auch wichtige Erfahrungen sammeln, die sie für ihre nächsten Schritte benötigen. Vier Minuten vor dem Ende erzielte der erneut überragende Stephan Jahn mit seinem siebten Treffer das 28:18.
Die verbleibenden wilden Schlussminuten nutzten die Gäste, um den Rückstand auf 29:23 zu verkürzen.

Für die Zweibrücker Löwen haben es die kommenden Wochen in sich. Nächste Woche geht es auswärts zu den Südpfalz Tigern. Anschließend empfangen sie die wiedererstarkten SF Budenheim, bevor sie nur eine Woche später zum Topspiel nach Vallendar fahren.

Für die SG Zweibrücken spielten:

Damian Zajac (1-42, 11 Paraden), Norman Dentzer (43-60, drei Paraden, davon ein Siebenmeter) im Tor

Stephan Jahn 7, Nils Wöschler 5/3, Nico Becker 4, Julian Weber 4, Nico Graeber 3, Tim Eisel 3, Ben Oliver Schwindt 2, Felix Weinert 1, Philipp Hammann, Lukas Kondziela, Samuel Reitz

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